Unsere Werte
Gemäß unserer Satzung ist der Zweck des Vereins die Bewahrung des Andenkens an die jüdischen Soldaten, die in den Armeen der deutschen Staaten dienten, insbesondere der Armee des Kaiserreiches und der Weimarer Republik. In den Kriegen des 19. Jahrhunderts und vor allem im Ersten Weltkrieg kämpften Juden für ihr deutsches Vaterland, viele ließen dabei ihr Leben. Ein besonderes Anliegen des Vereins ist es, an das Schicksal der ehemaligen jüdischen Frontsoldaten des Ersten Weltkrieges und ihrer Familien in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu erinnern.
In unserer demokratischen Gesellschaft dienen Juden schon seit vielen Jahrzehnten in der Bundeswehr. Als Parlamentsarmee untersteht sie dem Bundestag und ist fest in den demokratischen Strukturen unseres Landes verwurzelt. In den Grundsätzen der Inneren Führung gibt sie den Soldatinnen und Soldaten moralischen Halt durch das Wertegerüst der Bundeswehr, das auch das Wertegerüst unserer Gesellschaft ist. Diese Werte sind nicht zuletzt auch jüdischen Ursprungs.
Innerjüdisch galt es noch bis vor wenigen Jahren als verpönt, als Jude in der Bundeswehr zu dienen. Während die meisten unserer Gründungsmitglieder für ihren Dienst in Uniform große Skepsis zu spüren bekamen – auch und gerade von ihrem jüdischen Umfeld - ist es heute so weit akzeptiert, dass der Zentralrat der Juden einen Staatsvertrag mit der Bundesrepublik Deutschland über die jüdische Militärseelsorge geschlossen hat, der dann in einem Gesetz verwirklicht wurde.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein säkularer Staat. Aus diesem Grund darf die Bundeswehr keine Erhebung zur Religionszugehörigkeit ihrer Angehörigen durchführen. Wie viele jüdische Soldaten es in der Bundeswehr gibt, ist daher nicht genau bestimmbar.
Wir sind jedoch zahlreich genug, um eine Interessengemeinschaft zu leben – den Bund jüdischer Soldaten. Wie in jedem Verein haben wir eine wechselnde Anzahl aktiver Mitglieder. Manche unserer Gründungsmitglieder sind seit Gründung des Bundes jüdischer Soldaten 2006 bereits ausgeschieden. Aktuell haben wir keinen Historiker in den Reihen unserer aktiven Mitglieder, der militärhistorische Forschung betreiben kann. Daher verweisen wir auf das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften und die Familiendatenbank „Juden im Deutschen Reich“. Über ein Archiv der Soldaten, die in den deutschen Armeen gedient haben, verfügen wir nicht.
Michael Berger und Gideon Römer-Hillebrecht haben mehrere Bücher zum Thema Judentum und Militär herausgebracht:
Juden und Militär – Zwischen Integration, Assimilation, Ausgrenzung und Vernichtung
https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783845219110/juden-und-militaer-in-deutschland
Jüdische Soldaten – Jüdischer Widerstand“
Sabine Hank, Hermann Simon, Uwe Hank:
Feldrabbiner in den deutschen Streitkräften des Ersten Weltkrieges
Links zum Thema:
Gefallenenbuch des RjF : http://denkmalprojekt.org/verlustlisten/rjf_wk1.htm
http://wiki-de.genealogy.net/Familiendatenbank_Juden_im_Deutschen_Reich
https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Artikel/Benutzen/Hilfe/hilfe-ansprechpartner.html